Merche Blasco
Fauna
NIGHTLINE
STWST Saal
Samstag Nacht, 23:00
© LíviaSá
Bei Fauna handelt es sich um eine Live-Improvisation in einem quadrophonischen System mit einer Reihe von speziell angefertigten Instrumenten und wiederverwendeten Technologien, die zur Verarbeitung von Feldaufnahmen verwendet werden, wobei Körperbewegungen und die Live-Erkundung komplizierter Materialtexturen einbezogen werden.
Die Komposition entfaltet sich in drei Sätzen, wobei sich jeder Satz durch die Art des verwendeten Instruments unterscheidet: Lobatus, Araña, dann Polvo. Lobatus initiiert einen Dialog zwischen den Resonanzfrequenzen der Materialien des Veranstaltungsortes und den Körpern des Publikums. Araña verstärkt und verräumlicht die elektromagnetische Aktivität einer Reihe von elektronischen Geräten, die bereits im Raum vorhanden sind. Polvo dekonstruiert mein Archiv von Feldaufnahmen in körnige Staubpartikel durch einen einzigartig gestalteten DJ-Tisch.
Diese Instrumente sind von Natur aus ortsspezifisch; sie interagieren nicht nur unterschiedlich mit der Resonanzfrequenz des jeweiligen Aufführungsortes, sondern reagieren auch auf Licht und erzeugen je nach den Lichtverhältnissen unterschiedliche Klänge. Jede neue Aufführungsumgebung liefert Erkenntnisse, die nicht nur zur Weiterentwicklung der Instrumente beitragen, sondern auch zu einer kontinuierlichen Verfeinerung der Beziehungen zwischen mir, den Instrumenten und dem Aufführungsraum.
Merche Blasco wird auch bei NOPE SOUND PERFORMANCES AND TALK anwesend sein.
Merche Blasco ist eine Multimedia-Künstlerin und Komponistin aus New York, die derzeit in Berlin lebt.
Sie entwirft und baut unpräzise technologische Assemblagen, die verkörperte Formen der elektroakustischen Live-Komposition und neue Arten des Hörens katalysieren. Durch ihre konstruierten Geräte versucht Merche, eine horizontalere Beziehung zu anderen Entitäten herzustellen und sich von Parametern wie Präzision, Macht und Kontrolle zu distanzieren. Als alternative Form der Performance entwickelt sie kollaborative Räume mit Instrumenten, die ihre eigene Handlungsfähigkeit erhalten, in Kompositionen, in denen ihr Körper und die Live-Erkundung organischer Materialien zentrale Elemente sind. Ihre Arbeit konzentriert sich auch zunehmend auf die Gestaltung partizipatorischer Klangperformances im öffentlichen Raum, um Fremde und ihre Umgebung durch kollektives Musizieren und Zuhören miteinander zu verbinden.
Merche hat ihre Performances und Installationen unter anderem im Whitney Museum of American Art, The Shed, CTM Festival, MaerzMusik, Sonar Festival, La Biennale di Venezia, NIME Konferenzen, Tsonami International Sound Art Festival in Chile, The High Line in New York, SONIC Festival, Mapping Festival (Genf), Queens Museum of Art und dem Museum of Contemporary Art in Santiago de Chile präsentiert. Ihre Arbeiten wurden in der New York Times, dem Wall Street Journal, El Pais Semanal und dem Magazin The Wire veröffentlicht.
Merche war 2022-2023 DAAD-Stipendiatin für Musik und Klang.
Dieses Projekt ist Teil des Tangible Music Clubs – als Pilotkoperation einer längerfristigen Kooperation des Tangible Music Lab und der Stadtwerkstatt. Der Tangible Music Club möchte den Aufbau eines Netzwerkes für Sonic Arts in Linz betreiben, sowie den Trend zu selbstgebauten elektronischen Musikinstrumenten und Musikcontrollern in den zeitgenössischen Musik- und Clubszenen thematisieren. Mit den Expertisen des Labs, der Artists und der Stadtwerkstatt sollen Projekte vorgestellt sowie gemeinsam neue Präsentationsformate für neue Soundscapes vorangetrieben werden.
Zum Tangible Music Club und zur Kooperation des Tangible Music Lab und der Stadtwerkstatt: Das Tangible Music Lab ist eine künstlerische Forschungsgruppe am Institut für Medien der Kunstuniversität Linz. Das interdisziplinäre Team experimentell die physikalischen Aspekte der musikalischen Mensch-Maschine-Interaktion. Die Stadtwerkstatt / STWST ist autonome Struktur seit 1979 und arbeitet in den Bereichen Neue Kunstkontexte, STWST Club und betreibt Medienkanäle und diverse Öffentlichkeitsbereiche. Speziell in den letzten Jahren hat die STWST ein Konzept eines Anti-White-Cubes vorangetrieben.